Nachtreffen 2011 in Bruchsal

Autorin des Textes: Marina Tonelli

Nachtreffen 2011 in Bruchsal

Es ist Freitag, der 16.12.2011, 07.30 Uhr. Ich bin gerade dabei, die Rollläden in meiner Wohnung hochzuziehen. Und als ich nach draußen sehe, sehe ich nur Schnee. 10 cm Neuschnee sind gefallen und es schneit weiterhin. Zusätzlich stürmt es, Sturmtief Joachim lässt grüßen. Die Fahrt nach Bruchsal kann ja heiter werden! Mittags mache ich Feierabend, damit ich mich gegen 13 Uhr in Dortmund mit den anderen Drei treffen kann. Da ist der Schnee schon wieder weggetaut, denn bis dahin sind die Temperaturen auf 7 Grad angestiegen. Na gut, die Hinfahrt wird vielleicht doch nicht so schlimm.

Wir fahren dann in Ruhe los und kommen nach fast vier Stunden in Bruchsal an. Es hat zwar etwas stockenden Verkehr auf der Strecke gegeben, aber von großen Staus oder besonders schlechtem Wetter sind wir verschont geblieben. Sturmtief Joachim hat uns in Ruhe gelassen! Der Rest der Truppe ist bereits schon viel früher angekommen und hat schon mal Bruchsal erkundet. Gegen halb sieben sind wir alle im DLRG-Heim versammelt. Wir packen aus, besichtigen das Heim und die Geräte (sehr viele Boote und Autos! Ich bin neidisch!) und erzählen uns die ersten Geschichten. Später gehen wir zum Griechen essen und lassen den Abend gemütlich im Heim ausklingen.

Die DLRG Bruchsal teilt sich die Räume mit einer Musik- und Kunstschule, sodass wir in einem Probenraum übernachtet haben. Das hatte den Effekt, dass Andre quasi von einer Schaukel ins Feldbett springen konnte und Fiete auf der Bühne geschlafen hat. Sowas hat nicht jeder!

Morgens wurde unten das Frühstück von der DLRG-Jugend gedeckt und auch abgeräumt, wir brauchten nur noch selber essen und trinken. So gefällt mir das. Danach ging es nach Speyer ins Technikmuseum. Das ist ein riesiges Areal auf dem alles, was sich fortbewegen kann, ausgestellt wird. Es gibt alte Fahrräder, alte Orgeln, kleine Orgeln, große Orgeln, alte Lokomotiven, neue Lokomotiven, alte Autos, neue Autos, schnelle Autos, ganz alte Autos, Rennautos, Amphibienfahrzeuge, kleine Flugzeuge, alte Flugzeuge und noch vieles mehr in der einen Halle, in der anderen Halle gibt es Motorräder, Weltraumfahrzeuge, Shuttle und noch mehr aus der Raumfahrt und draußen gibt es Flugzeuge und ein paar Schiffe. Die sind zum Teil sogar begehbar, sodass wir uns z.B. einen Jumbo aus nächster Nähe anschauen konnten. Endlich bin ich da auch mal in der First Class, sonst kann ich mir das nicht leisten!

Nach diesem sehr interessanten Aufenthalt sind wir nach Heidelberg gefahren. Dort haben wir nicht nur eine Tour durch die kleinen Gassen gemacht, sondern sind auch zum Schloss hinauf gegangen. Ganz schön steiler Weg, aber es hat sich gelohnt, denn dort hatten wir nicht nur einen tollen Ausblick auf die Stadt, wir haben auch die Riesenfässer besichtigt und das Apothekenmuseum erkundet. Danach ging es mit der Bergbahn wieder runter in die Stadt zum Weihnachtsmarkt. Dort gab es erstmal Glühwein und Waffeln bzw. „Schneebälle“. Das ist so eine Art gerollter Keks, handgroß und gefüllt mit Schokolade, Nougat oder Marzipan. Superlecker, aber sehr kalorienreich!

Aber die Tour war noch nicht zu Ende! Es ging zurück nach Bruchsal zum Schloss. Dort war ein ganz toller Schlossweihnachtsmarkt mit viel Kunsthandwerk. Nach einer kurzen Besichtigung, wirklich nur ganz kurz, ging es weiter zu einer Führung durchs Schloss. Diese Führung war etwas besonderes, denn es wurde nicht das normale Licht angeschaltet, sondern es waren überall Lampions aufgestellt, die dem Schloss eine ganz besondere Atmosphäre verliehen haben. Unsere Führung wurde von einer Frau geleitet, die in einem Rokoko-Kleid gewandet war, das sind diese Kleider mit den Brotkörben an den Seiten. Die machen auf jedenfall sehr schlank! Dort haben wir nicht nur erfahren, wie ein Weihnachtsbaum anno 18. Jahrhundert aussah, sondern auch den Thronsaal und den Ballsaal bewundert. Aber vorher hat Hannes als Zeremonienmeister die Dame die Treppe hinaufbegleitet. Das hat er ganz toll gemacht und wir haben ihn den Abend auch immer daran erinnert!! Zusätzlich durften wir auf den Balkon hinaus und auf den Weihnachtsmarkt hinuntersehen. Das ist sonst nicht erlaubt ( der Balkon ist sehr marode, wir durften auch nicht bis zur Brüstung wegen der Einsturzgefahr ). Außerdem haben wir uns mit der Wandmalerei in der Kuppel beschäftigt.

Als wir den Saal umrundet und dabei oben auf die Bilder geschaut haben, sind die mit uns mit gewandert. Das ist wunderschön anzusehen und erinnert an die Mona Lisa, die einen ja auch ansieht, egal ob man direkt davor steht oder an der Seite. Schließlich wurde uns eine andere Dame vorgestellt, die ebenfalls ein Kleid im Rokoko-Stil getragen hat. Die hat uns erstmal vorgeführt, wie eine Dame bzw. ein Herr sich verneigt hat, wenn die Hausherrin auf einem Fest, die Gäste begrüßt. Danach haben wir zu passender Musik Aufstellung zum Tanz genommen und sind einige Runden durch den Ballsaal getanzt. Toll! Das ist wirklich etwas Besonderes gewesen!

Anschließend haben wir den Abend beim Südamerikaner mit Burritos und Cocktails ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen haben wir nach einem reichlichen Frühstück noch einen Abstecher zum Eiscafe gemacht und in alter Tradition ein Eis gegessen. Danach haben wir uns alle verabschiedet und sind gen Heimat gefahren, wo wir ohne Probleme angekommen sind. Das Wochenende hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe ganz tolle Eindrücke von Bruchsal, Speyer und Heidelberg gesammelt und mich sehr amüsiert.

Ich danke den Organisatoren Hannes und Uwe im Namen aller für dieses schöne Nachtreffen und freue mich, euch im nächsten Jahr wieder zu treffen.

Alla Tschüss!